96. Gesamtkonferenz der KSBS
Einladung zur 96. Gesamtkonferenz der Kantonalen Schulkonferenz des Kantons Basel-Stadt
Mittwoch, 19. Februar 2025, 8 bis 12.15 Uhr
Programm
Netzwerkteil mit Tischmesse von schulnahen Anbietenden und Organisationen. «S het, so lang s het»: Offeriert werden Kaffee, Gipfeli, Mineralwasser, Äpfel im Foyer vor der Halle (Einlass ab 7.45 Uhr).
Eröffnung und Begrüssung in der St. Jakobshalle (8.45 Uhr)
- Grusswort und Rückblick des Präsidenten der Kantonalen Schulkonferenz, Simon Rohner
- Grusswort des Vorstehers des Erziehungsdepartements, Mustafa Atici
Geschäftlicher Teil
1) Bezeichnung der Stimmenzählende
2) Protokoll der 95. Jahresversammlung vom 13. März 2024
3) Jahresbericht der KSBS 2024
4) Anträge
Weiterbildungsteil zum Thema «Übergänge von der Schule ins Erwerbsleben: Pfade, Stolpersteine und Sackgassen»
Dr. Sandra Hupka-Brunner (Co-Studienleiterin) präsentiert die Ergebnisse der TREE-Studie. TREE steht für «Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben».
Anschliessend stellen als geladene Gäste Karin Vallone (Handelskammer beider Basel, Bereichsleiterin Bildung), Patrick Langloh (Leiter Mittelschulen und Berufsbildung, ED BS) und Lars Hering (Leiter Fachstelle Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, ED BS) den Bezug zur Situation im Kanton Basel-Stadt her.
Abschluss
Der Nachmittag wird von den Konferenzen an den Standorten verantwortet.
Nächste Gesamtkonferenz der KSBS:
Mittwoch, 18. März 2026 (St. Jakobshalle)
«Guten Tag» des KSBS-Präsidenten

I lueg zum Fänschter us…
Ein grossflächiges Fenster.
Davor der mächtige Monitor des Desktop-Computers. Ein Keyboard, eine kabellose Maus. Ein Becher voller Stifte, Büroklammern. Ein einsames Lineal. In einer Sortierablage: leere Mäppchen, unbeschriebene Notizblöcke, erwartungsvolle Post-Its. Etwas weiter rechts stapeln sich thematisch sortierte Sichtmäppchen: Voller drohender Buchstaben liegen darin die entsprechenden Unterlagen.
Haben Sie schon herausgefunden, wo wir uns befinden?
Ja richtig, so sieht mein KSBS-Schreibtisch aus!
Allerdings ist der Büro-Stuhl davor oft leer. Denn ich sitze gar nicht so häufig an meinem Schreibtisch. Was nicht heisst, dass zu wenig Arbeit anfällt, die dringend erledigt werden will. Oder dass ich ausgiebig von den neuen Möglichkeiten ortsunabhängiger Digitalarbeit Gebrauch machen würde. Ich bin ein Nomade – ja, aber kein ausschliesslich digitaler. Ich bin viel unterwegs: real, analog, per Velo. Und der Grund für meine Abwesenheiten am Schreibtisch seid ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen. Denn KSBS-Arbeit heisst in Kontakt zu sein mit all den Personen, welche die KSBS mitgestalten. Vor Ort, in Gesprächen, an den Schulen.
Das grosse Fenster hinter meinem Schreibtisch öffnet sich auf ein Draussen: Auf Schule, Unterricht, Betreuung. Auf das vielfältige Engagement von Lehr-, Fach- und Leitungspersonen. Dort draussen findet schulisches Leben statt. An den Standorten, in den Tagesstrukturen, in den Schulräumen, im Geschehen innerhalb und ausserhalb des Unterrichts.
Und jede bildungspolitische Entscheidung, jede bildungswissenschaftliche Erkenntnis muss sich in dieser schulischen Praxis bewähren. Das ist der wirkliche Test.
Der Schreibtisch, das Büro, das einsame Lineal: Sie sind notwendig, aber sie genügen nicht.
Wirklich wichtig ist das Fenster hinter dem Computer. Und ich schaue gerne raus.
Simon Rohner, Präsident der KSBS
Organisatorisches zur Gesamtkonferenz
Teilnahme, Stimmrechtsausweis und Stimmkarte
Die Teilnahme an der Gesamtkonferenz ist obligatorisch für alle, die an den Basler Schulen mit pädagogischem Auftrag angestellt sind. Dies betrifft Lehrpersonen, Fachpersonen, Schulleitungen, Mitarbeitende und Leitungen der Tagesstrukturen, Qualifizierte Assistenzen. Begründete Absagen sind an die Geschäftsstelle der KSBS zu richten: sekretariat@ks-bs.ch.
Die GeKo ist eine Grossveranstaltung. Beim Einlass in die St. Jakobshalle findet obligatorisch eine Eingangskontrolle statt. Bitte kommen Sie unbedingt rechtzeitig (Türöffnung ab 7:45) und halten Sie ihren Stimmrechtsausweis für die Eingangskontrolle bereit, um einen pünktlichen Beginn zu gewährleisten. Der Stimmrechtsausweis wird allen stimmberechtigten Mitgliedern zusammen mit der Stimmkarte per Post zugestellt. Neu findet sich auf dem Stimmrechtsausweis ein QR-Code, welcher Sie zum Einlass berechtigt. Verloren gegangene Stimmrechtsausweise können vor dem 18. Februar bei der Geschäftsstelle der KSBS ersetzt werden.
Anmeldung für Gäste
Als Gäste herzlich willkommen sind die Mitglieder der Behörden, die Mitarbeitenden des Erziehungsdepartements, die Dozierenden der Universität und der Fachhochschule, die Lehrpersonen der privaten Schulen, Vorpraktikantinnen und Vorpraktikanten, Studierende der Pädagogischen Hochschule, die pensionierten Lehr-, Fach- und Leitungspersonen, die regionalen Medien, die Mitglieder des Grossen Rates und des Erziehungsrates.
Gäste müssen sich bis zum Freitag, 14. Februar 2025, anmelden und erhalten dann am Montag, 17. Februar 2025, eine E-Mail mit weiteren Informationen. Die Anmeldung erfolgt per Link.
Einlass, Verpflegung und Pause
Türöffnung ist um 7.45 Uhr. Der Zutritt ist nur über den Haupteingang der St. Jakobshalle möglich. Ab Türöffnung beginnt der Netzwerkteil mit der Tischmesse von schulnahen Organisationen und Anbietenden. Dazu werden gratis Kaffee, Gipfeli, Mineralwasser und Äpfel offeriert. «S het, so lang s het».
Die Veranstaltung in der Halle beginnt pünktlich um 8:45. Wir bitten Sie, sich vorher auf Ihre Sitzplätze in der Halle zu begeben. Verpflegung im Verlauf der Veranstaltung ist Sache der Teilnehmenden. Während des Hauptteils der Veranstaltung in der Halle gibt es keine Pause.
Anfahrt und Parkplätze
Die KSBS empfiehlt dringend, mit dem Velo oder den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Bitte benützen Sie für Velos unbedingt die offiziellen und ausgewiesenen Veloparkplätze. Stellen Sie keine Velos in ausgewiesenen Autoparkplätzen oder vor dem Halleneingang ab. Für motorisierte Privatfahrzeuge stehen kostenpflichtige Parkplätze gleich neben der Halle und im Untergeschoss des St. Jakobsparks zur Verfügung.
Behindertengerechte Lokalität
Der Zugang zur St. Jakobshalle ist an der Gesamtkonferenz auch für Personen mit einer Behinderung gewährleistet. Falls Sie diesbezüglich nähere Auskünfte oder eine persönliche Betreuung wünschen, bitten wir Sie um frühzeitige Kontaktierung unserer Geschäftsstelle via sekretariat@ks-bs.ch.
Weiterbildungsteil - Übergänge von der Schule ins Erwerbsleben: Pfade, Stolpersteine und Sackgassen

Dr. Sandra Hupka-Brunner (Co-Studienleiterin) präsentiert die Ergebnisse der TREE-Studie. TREE steht für «Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben». Anschliessend stellen als geladene Gäste Karin Vallone (Handelskammer beider Basel, Bereichsleiterin Bildung), Patrick Langloh (Leiter Mittelschulen und Berufsbildung, ED BS) und Lars Hering (Leiter Fachstelle Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, ED BS) den Bezug zur Situation im Kanton Basel-Stadt her. Das Publikum kann Rückfragen stellen.
In Basel-Stadt haben 15 Prozent der jungen Menschen im Alter von 25 Jahren keinen Lehr- oder Mittelschulabschluss, also keinen Bildungsabschluss auf der Sekundarstufe II. Das heisst etwas plakativ: 15 von 100 unserer Schülerinnen und Schülern finden nach der obligatorischen Schulzeit und bis zum Alter von 25 keine (nachhaltige) Anschlusslösung, brechen ihre Lehre ab oder verlassen das Gymnasium, die FMS oder die berufsbildende Schule («Drop outs»). Damit steht Basel-Stadt gegenüber dem schweizerischen Durchschnitt um 5 Prozent schlechter da. Gegenüber dem schweizweit angestrebten Ziel einer Sek-II-Abschlussquote von 95 Prozent fehlen gar 10 Prozent.
Auf dem Arbeitsmarkt stellen Personen ohne Sek-II-Abschluss eine Risikogruppe dar. Sie sind häufiger in prekären Arbeitsverhältnissen tätig, werden häufiger arbeitslos oder beziehen häufiger Sozialhilfe. Zudem stehen sie Wirtschaft und Gesellschaft nicht als ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. An demokratischen Prozessen nehmen sie weniger teil.
Die TREE-Studie ist eine gross angelegte Längsschnitt-Studie, welche Abgängerinnen und Abgänger der obligatorischen Schule aus der ganzen Schweiz auf ihrem Weg durch nachobligatorische Ausbildungen und bei ihrem Übergang ins Berufs- und Erwachsenenleben wissenschaftlich begleitet. Einer ersten Stichprobe zufolge (TREE1) verliessen über 6000 Personen die obligatorische Schule im Jahr 2000 und wurden bis 2020 zehn Mal zu ihrem Werdegang befragt. Gemäss der zweiten Stichprobe (TREE2) wurden 2016 rund 9000 Personen aus der Schulpflicht entlassen; diese werden seither durch TREE begleitet.
WiSel (Wirkungen der Selektion) Die Studie «Wirkungen der Selektion (WiSel)» der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) ist eine weitere Langzeitstudie. Im dritten Teil (WiSel III) wurden Bildungsverläufe von der Primar-schule in die Erwerbstätigkeit untersucht. Eine der Leitfragen analysierte, unter welchen Bedingungen Kinder und Jugendliche einen Sek II-Abschluss erreichen. |
ED und Sek-II-Abschlussquote
Das ED hat die 95%-Quote in seinen strategischen Zielen unter dem Fokusthema «Laufbahnentscheide» verankert. Anfangs 2024 wurde ein Projekt mit dem sperrigen Titel «Laufbahnoptimierung im integrativen Bildungsmodell (LiB)» lanciert (Laufzeit bis Dezember 2027). Hauptziel des Projekts ist die Erhöhung der Abschlussquote Sek II. Über die gesamte Schul- und Ausbildungszeit sollen aber die Berufliche Orientierung und Laufbahnentscheide optimiert werden. Zudem sollen die zu identifizierenden Risikogruppen zusätzlich unterstützt werden. Bisherige Angebot bzw. Anlaufstellen: GAP-Case Management Berufsbildung, Fachstelle Lehraufsicht.
Der Weiterbildungsteil der GeKo vom 19. Februar 2025 soll die Möglichkeit bieten, sich vertiefter mit den genannten Zusammenhängen zu beschäftigten. Wir wollen den Blick öffnen und schärfen: über die eigene Stufe und Unterrichtssituation hinaus auf das ganze schulische «System». Dabei sollen sich wissenschaftliche Erkenntnisse mit unseren «praktischen» Erfahrungen verknüpfen lassen. Wir wollen genauer wissen, wer im Bildungssystem der Schweiz bzw. von Basel-Stadt «nicht mitgenommen» wird und warum nicht. Dabei geht es nicht um «Blaming», sondern um Zusammenspiel, Verantwortung und Veränderungsmöglichkeiten bei den verschiedenen involvierten schulischen und nicht-schulischen «Playern».