Wir von der Primarschule Insel
Wir arbeiten gern hier, wegen …
der über 300 Kinder. Sie machen diesen Standort besonders. Diese grosse, bunte Mischung von Kindern aus aller Welt, aus sämtlichen Kulturen, haben wir überall in Basel, aber hier noch extremer. Unser Einzugsgebiet ist klein, die Wege kurz. Auch im Kollegium ist diese Nähe spürbar. Wir sind 80 Lehr- und Fachpersonen und arbeiten intensiv miteinander, weil es sonst für die Kinder nicht gehen würde. Wenn jemand mit einem Kind etwas abspricht, halten wir anderen uns auch daran – das gibt dem Kind Sicherheit. Die Beziehungsarbeit ist sowieso der Boden dessen, was wir hier tun, fordert aber viele Absprachen im Kollegium. Es ist ein schönes Zusammenarbeiten. Alle sind wertschätzend und akzeptierend. Die Kinder haben viele Unsicherheiten daheim. Da ist es eine Qualität unserer Schule, dass wir ihnen Sicherheit geben können.
Uns macht Sorgen, dass …
wir immer wieder damit ringen, den Herausforderungen gerecht zu werden. Als Lehrpersonen empfinden wir das Unterrichten hier als sehr sinnvoll. Das, was wir unterrichten, bringt die Kinder wirklich weiter in ihrem Leben. Wenn wir mit den Eltern Hand in Hand zusammenarbeiten können, bringt das zusätzlich sehr viel. Aber wir stossen immer wieder an Grenzen. Kulturell bedingt haben Eltern teilweise grossen Respekt und Berührungsängste der Schule gegenüber. Die Neugierde dürfte ruhig grösser sein, damit wir mit den Familien näher zusammenwachsen und am gleichen Strang ziehen. Abklärungen und Unterstützungsmassnahmen, die wir vorschlagen, werden teilweise kategorisch abgelehnt. Da hoffen wir, dass wir noch mehr Vertrauen zu den Eltern aufbauen können, um jedem Kind das Beste zu ermöglichen.
Unser Wunsch ist, dass …
die Inselschule ein Ort ist, wo sich Kinder wohl und sicher fühlen und dass sie gerne hier lernen. Wir wünschen uns auch, dass wir weiterhin mit den Ressourcen rechnen können, die wir haben. Es arbeiten viele Heilpädagoginnen und Heilpädagogen an unserem Standort, aufgrund der grossen Vielfalt und Heterogenität und es hat sich bewährt, stundenweise zu zweit in der Klasse zu sein. Ein grosser Wunsch von uns ist ausserdem, dass wir unseren Dachstock ausbauen können. Wir möchten mehr Raum schaffen, uns entwickeln können und für die Zukunft gewappnet sein. Das Quartier verändert sich und das Projekt «Klybeck plus» ist in Planung. Das wird einen Einfluss auf unseren Standort haben und die Durchmischung wahrscheinlich verändern. Wir wissen von einigen Familien, denen die Wohnung aufgrund anstehender Gesamtsanierungen gekündigt worden ist oder die sich die Miete nicht mehr leisten können. Teilweise spüren wir die Veränderung des Klybeckquartiers also jetzt schon.
Text: Tamara Funck, Foto: Grischa Schwank