Wir von der Sek Sandgruben
Wir arbeiten gern hier, weil …
… wir im Ateliersystem unterrichten dürfen. Wir haben neun Ateliers mit je rund 60 Schülerinnen und Schülern. In diesen sind die Jugendlichen durchmischt, unabhängig von der Stufe und ihrem Leistungszug. Für das soziale Miteinander ist das von Vorteil. Die insgesamt 520 Schülerinnen und Schüler unterstützen sich gegenseitig in der dreijährigen Sekundarschullaufbahn. Auch bei den Lehrpersonen finden während der Atelierstunden wertvolle Begegnungen statt. Im Sandgruben sind wir dadurch weniger als Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer unterwegs. Dieser Austausch ist Gold wert, wenn man lange in diesem Beruf bleiben will. Die modernen und offenen Räumlichkeiten mit ihren grossen Glasscheiben stehen sinnbildlich für die gelebte Offenheit an diesem Standort und dienen gleichzeitig zur Qualitätskontrolle, da so eine optimale Transparenz gewährleistet ist. Auch dass die Tagesstruktur im Schulhaus integriert ist, schätzen wir sehr. Und natürlich unser grosses Lehrpersonenarbeitszimmer. Hier können wir in Ruhe vorbereiten.
Uns macht Sorgen, dass …
… unsere Schule langsam bis oben voll ist. Wir platzen allmählich aus allen Nähten. Hoffentlich bringt die Eröffnung des elften Standorts Rosental gleich um die Ecke aufs nächste Schuljahr zumindest kurzfristig Entlastung. Es ist aber nicht nur ein räumliches Problem. Es wird zunehmend schwieriger für uns Lehrpersonen, eine Balance zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen an die Schule und dem, was wir leisten können, zu finden. Denn es gibt immer wieder neue Rollen, die zu übernehmen sind. Das geht oft vergessen. Auch der Lehrpersonenmangel bereitet Sorge. Momentan können Stellvertretungen oft erst im letzten Moment organisiert werden.
Unser Wunsch ist, dass …
… die Schule ein zweites Zuhause für unsere Schülerinnen und Schüler sein kann. Wir öffnen deshalb unsere Türen am Morgen früher als andere Schulen. Einige Jugendliche profitieren davon. Die Notengebung sollte die Schülerinnen und Schüler nicht allzu sehr unter Druck setzen, auch wenn dies auf der Sekundarstufe eine Herausforderung ist. Schlussendlich werden am Ende der Sekundarschule I die Weichen zu den weiterführenden Schulen gestellt. Es wäre schön, wenn die Freude am Lernen wieder vermehrt in den Fokus rückt. Nur so können die Schülerinnen und Schüler in ihren Fähigkeiten effizient gefördert werden. Wünschenswert wäre zudem, wenn die Berufslehre wieder mehr an Stellenwert bei den Eltern und Jugendlichen gewinnen würde. Dieser Ausbildungsweg ist zu Unrecht in Verruf geraten. Zuallerletzt wünschen wir uns vermehrt spontane Austauschmöglichkeiten mit dem ganzen Kollegium ausserhalb des Schulalltags – denkbar wäre ein Lehrpersonensporttag.
Text und Foto: Grischa Schwank