Fragerunden für Lehrpersonen
Antisemitismus? Rassismus? Geschlecht? Selten erhält man als Schülerin oder Lehrperson die Gelegenheit, sich mit Fachleuten zu diesen Themen auszutauschen.
Genau das bieten die Fragerunden des PZ.BS: Sie sind ein kostenloses Vertiefungsangebot zur Ausstellung «Mensch, du hast Recht(e)!» und richten sich an Lehrpersonen, Leitungspersonen, Mitarbeitende der Tagesstrukturen oder der Schulsozialarbeit. Für Schülerinnen und Schüler finden separate Fragerunden statt.
Ablauf einer Fragerunde
Eine Fachperson moderiert die Fragerunde. Sie beginnt mit einem kurzen Einstieg, danach eröffnet sie das Gespräch und lädt dazu ein, Fragen zu stellen. Das Treffen findet jeweils in der Ausstellung statt und dauert eine Stunde. Lehrpersonen können sich den Besuch als Weiterbildung anrechnen lassen.
Angebot für Schülerinnen und Schüler
Da die Schülerinnen und Schüler nicht von selbst auf das Angebot aufmerksam werden, bitten wir Lehrpersonen darum, dafür Werbung zu machen, zum Beispiel im Rahmen der Exkursionsvorbereitung. Einige Lehrpersonen machen den Besuch des Rahmenprogramms zum Teil des Unterrichts mit entsprechender Kompensation, überlassen die Themenwahl aber den Schülerinnen und Schülern und diskutieren deren Erfahrungen im Nachgang zum Ausstellungsbesuch. Zum Programm für Schülerinnen und Schüler
Was ich schon immer mal wissen wollte über ... Antisemitismus
Vielen Lehrpersonen ist klar: Antisemitismus behandle ich, wenn wir den zweiten Weltkrieg und die Shoah durchnehmen. Und obwohl man sich auf dem gesicherten Boden geprüfter Schulbücher bewegt, bleibt vieles unklar: Zum Beispiel was «Judentum» überhaupt ist. Eine Religion? Eine Kultur? Etwas Staatsrechtliches? Was ist Antisemitismus und wo beginnt er: bei einem Witz? Mit einem Wort? Spätestens wenn Israel in den Nachrichten auftaucht, haben viele Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen nicht nur inhaltliche Fragen, sondern sie ringen oft auch mit Worten. Erik Petry, Professor am Zentrum für Jüdische Studien in Basel, hat Erfahrung mit derartigen Fragen und viel Forschungswissen anzubieten.
Mittwoch, 6. November 2024, 17.00 bis 18.00 Uhr, mit Erik Petry. In der Ausstellung in der Primarschule Wasgenring.
Was ich schon immer wissen mal wollte über ... (Anti-)Rassismus
Das Wort Rassismus löst viele Emotionen aus, Antirassismus ebenso. Das geht Lehrpersonen nicht anders. Im Austausch geht es nicht um Expertenwissen und auch nicht um den moralischen Zeigefinger, sondern darum, in einem interessanten und sicheren Rahmen zuzuhören und Fragen zu stellen. Die schweizweit bekannte Diskriminierungsschutz-Expertin Gina Vega setzt sich mit uns an einen Tisch und beantwortet Fragen. Was ist rassistisch? Wie kann ich antirassistisch sein? Für wen kann ich sprechen und für wen nicht?
Die meisten haben nicht nur Fragen, sondern auch Erfahrungen. In dieser Fragestunde lernen alle voneinander. Lehrpersonen, Schulleitungen, Tagesstrukturmitarbeitende, Mitarbeitende der Schulsozialarbeit sind alle willkommen.
Mittwoch, 13. November, 16.30 bis 17.30 Uhr, mit Gina Vega, Beraterin und Projektleiterin im Bereich Diskriminierungsschutz. In der Ausstellung in der Primarschule Wasgenring.
Was ich schon immer wissen mal wollte über ... diskriminierungssensible Sprache
«Wie sag ich's bloss richtig?» «Wieso soll das rassistisch sein? Ich bin doch nicht rassistisch!» Lehrpersonen hören auch an der Schule rassistische Worte. Manchmal verwenden sie sie auch. In vielen Fällen merken das allerdings nur die Betroffenen. Wie können wir so reden, dass Sprache Gemeinschaft stärkt?
Solche und andere Fragen könnten in der Fragerunde mit Ataya Heitz und Ja Lun Luong, Lehrerinnen an der Primarschule Thierstein in Basel, zum Thema werden. Oder was wollten Sie schon immer mal wissen über antirassistisches Reden?
Dienstag, 12. November 2024, 16.30 bis 17.30 Uhr, mit Ataya Heitz und Ja Lun Luong, Lehrerinnen an der Primarschule Thierstein Basel-Stadt. In der Aula der Primarschule Wasgenring.
Was ich schon immer wissen mal wollte über ... Trans und Geschlecht
Zum Thema Geschlecht gibt es viel zu fragen und viel zu bedenken. In vielen Schulen ist die Identifikation mit einem Geschlecht kein abstraktes Diskussionsthema, sondern hautnaher Alltag für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Geschlecht ist auch ein Thema beim Unterrichtsvorbereiten: Sollte man gewisse RZG-Themen (oder Mathematik, Musik, MINT) anders unterrichten? Heisst «Geschlecht» einfach, dass man nach berühmten Frauen suchen muss? Sollte man nach Hinweisen auf Trans-Identitäten Ausschau halten? Oder geht es darum, implizite Konzepte von Männlichkeit sichtbar zu machen?
Donnerstag, 7. November 2024, 17.00 bis 18.00 Uhr, mit Basil Huwyler, Visueller Gestalter, tätig in der sexualpädagogischen Jugendarbeit. In der Aula der Primarschule Wasgenring.