Sie sind hier: Startseite / Unterricht / Fächer und Fachbereiche / Sprachbewusst unterrichten / SBU in den Sprachfächern

Artikelaktionen

SBU in den Sprachfächern

Was bedeutet «sprachbewusst unterrichten» in den Sprachfächern?

Bild Legende:

Bewusst umgehen mit allen Sprachen, die zu den Sprachbiographien unserer Lernenden gehören.

Bild Legende:

Bewusst umgehen mit der Unterrichtssprache, die im Sprachunterricht gleichzeitig Mittel und Ziel ist. Dabei ist es wichtig, Strategien aufzubauen, die über den Sprachunterricht hinaus auf andere Fächer transferiert werden können.

Bild Legende:

Mittel und Wege finden, damit im Fremdsprachenunterricht so bald wie möglich die Zielsprache konsequent als Unterrichtssprache genutzt wird und die Lernenden selbst ins Sprechen kommen.

Mehrsprachigkeit als Potenzial nutzen

Bild Legende:

Unsere Schülerinnen und Schüler haben individuelle Sprachbiographien, die sowohl im Deutsch- als auch Fremdsprachsprachenunterricht einbezogen werden können.  

Wenn Inhalte wie die Vielfalt der Sprachen, individuelle und gesellschaftliche Mehrsprachigkeit, Spracherwerb etc. mit den Lernenden thematisiert werden, entwickeln diese ein Sprachbewusstsein, das sowohl im Deutsch- als auch im Fremdsprachenunterricht genutzt werden kann und den Spracherwerb unterstützt 

Verschiedene Projekte an den Basler Schulen fördern die Herkunftssprache der Schülerinnen und Schüler, beziehen diese ein und sensibilisieren für Sprache(n): 

Sprache als Mittel und Ziel

Bild Legende:

Themenbezogenes beziehungsweise inhaltsorientiertes Sprachenlernen ist für die Lernenden interessant, weil sie neben der Sprache auch neues Wissen über spannende Themen erwerben. Das kann stattfinden  

  • im immersiven Unterricht (ein Fach wird ganz in einer Fremdsprache unterrichtet)  

  • im bilingualen Unterricht (ein Fach wird teilweise auf Deutsch und teilweise in einer Fremdsprache unterrichtet)  

  • im Fremdsprachenunterricht mit CLIL/EMILE-Ansätzen. Dieser Ansatz wird in den aktuellen Fremdsprachenlehrmitteln umgesetzt.  

Im CLIL/EMILE-Unterricht ist Sprache gleichzeitig Ziel und Medium. Entsprechend erfordert jede Unterrichtssituation einen bewussten Umgang mit Sprache: Als Lehrperson überlege ich mir, wie ich selbst Sprache einsetze und wie ich meine Schülerinnen und Schüler dabei unterstütze, die Zielsprache zu verstehen und sich darin angemessen auszudrücken. Meine eigenen Kommunikationsstrategien und der Aufbau von Lese-, Hör-, Sprech- und Schreibstrategien seitens der Schülerinnen und Schüler sind dabei zentrale Aspekte. Diese Spracherwerbs- und Anwendungsstrategien sind deswegen auch elementarer Bestandteil des Lehrplan 21 und sie werden im Sprachenunterricht systematisch aufgebaut. Sie bilden eine exzellente Transferbasis für sprachbewusste Arbeit in allen anderen Fachbereichen. Die Schülerinnen und Schüler bauen in den Sprachfächern gewisse Kompetenzen auf, die sie in anderen Fachbereichen aktivieren und nutzen können, sofern sie dazu angeregt und dabei unterstützt werden. 

Die Zielsprache konsequent als Unterrichtssprache nutzen

Bild Legende:

Bei einem bewussten und kompetenten Umgang mit der Zielsprache ist es möglich, den Fremdsprachenunterricht seitens der Lehrperson recht konsequent einsprachig zu führen. Dies ist wichtig, weil die Lehrperson für ihre Schülerinnen und Schüler oft eine der wenigen oder gar die einzige Quelle für die Zielsprache ist. Damit das gelingt, braucht die Lehrperson selbst eine hohe Sprachkompetenz, die es ihr erlaubt, variantenreich und situativ ihre Sprache anzupassen. Seitens der Schülerinnen und Schüler muss diese Klassenzimmersprache systematisch und explizit aufgebaut und geübt werden, so können auch sie rasch die Zielsprache verwenden 

Folgende Ideen nutzen Lehrpersonen, um ihren Unterricht möglichst von Anfang an einsprachig zu gestalten:

  • Begrüssungsrituale einführen: anfangs immer dieselben, nach und nach neue  

  • Anweisungen durch Piktogramme/Bilder begleiten, diese dann mehr und mehr weglassen 

  • Viel Gestik und Mimik verwenden, diese dann nach und nach reduzieren 

  • Viele kurze ritualisierte Gespräche führen, z. B. zum Wetter, zum Datum, zum Wochentag, zu besonderen Aktivitäten, etc. 

  • Zielsprachen am Schulstandort stärken: z. B. Essen bestellen in der Tagesstruktur, spezifische Bücherecken, Projektwochen zu/mit Sprachen, Zusammenarbeit zwischen Sprachlehrpersonen und Klassenlehrpersonen, regelmässige Besuche von englischen und französischen Sprachbegegnungsangeboten etc. 

  • Klassenzimmersprache konsequent in der Zielsprache (Fenster öffnen, Türe schliessen, Dinge ausleihen, Trinken gehen, «Was heisst…», auf Toilette gehen, etc.) 

  • Nur auf Deutsch wechseln, wenn dies explizit geplant und absolut notwendig ist! Wechsel markieren, z. B. durch eine Tafel oder ein akustisches Signal 

  • Nicht mal eben schnell auf Deutsch erklären! Wenn das, was wichtig ist, immer auf Deutsch gesagt beziehungsweise wiederholt wird, gewöhnen sich die Schülerinnen und Schüler daran, in der Zielsprache gar nicht hinzuhören.