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Unterricht im Grünen

01.07.2024
Schule muss nicht immer im Schulhaus stattfinden. Gerade wenn es im Sommer heiss ist, können Park und Garten eine willkommene Abwechslung sein – und neue Erfahrungen bringen. Ein aussergewöhnliches Beispiel.
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Matteo lernt von Koch Thomas Schweizer, was ein Imker zu wissen braucht und wie er sich um die Bienen kümmert. Fotos: Grischa Schwank

Unweit des Neubaus A und der Parkanlage der Primarstufe Wasgenring befindet sich der Schulgarten. Während an diesem Montagnachmittag eine Schulklasse im Garten wuselt und sich um ihre Gemüsebeete kümmert, zieht Thomas Schweizer einen Imkeranzug über. Der Koch des Spezialangebotes Wasgenring, Schulhaus Bachgraben, kommt jede Woche in Begleitung eines Kindes der Tagesschule hierher.

Schweizer betreibt seit drei Jahren im Schulgarten ein Bienenhaus mit drei Bienenvölkern. Für die Kosten kommt er selber auf. Es sei ein Hobby, das sich mit der Arbeit verbinden lasse, da die Schülerinnen und Schüler grosses Interesse an den Bienen zeigten.

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Thomas Schweizer kontrolliert, dass die Bienenvölker gut durch ihren Eingang ins Bienenhaus kommen.

15 bis 20 Kilo Honig

Matteo, der den Koch für ein Halbjahr jeden Montagnachmittag begleiten darf, ist inzwischen auch in einen Imkeranzug gepackt. Der Schüler ist ruhig und interessiert. Die Bienen scheinen ihm keine Angst zu machen: «Mir gefällt, dass sie Honig machen. Ich esse gerne Honig», sagt der Neunjährige.

Gemeinsam treten die beiden «Imker» an das Bienenhaus heran. Bevor sie die Deckel öffnen, um zu sehen, wie es den Bienenvölkern geht – und ob die drei Königinnen fleissig Eier legen – stellen sie ein Rauchgerät bereit. Mit dem langsam austretenden Rauch, der für die Bienen ungefährlich ist, lassen sich die Bienen beruhigen, damit sie – während der Deckel geöffnet ist – eher im Haus bleiben.

«Ich schätze, momentan sind es 20'000 Bienen. In ein paar Wochen sind die Völker erneut um einiges grösser», sagt Thomas Schweizer mit Blick in die Kisten. Matteo studiert die Honigwaben genau, die die Bienen zu bauen beginnen. Ende Sommer wird er mit Schweizer die Honigwaben herausnehmen können und pro Bienenvolk schätzungsweise 15 bis 20 Kilo Honig gewinnen. Das süsse Gut wird danach verschenkt, verkauft und in der Küche verwendet.

Text: Tamara Funck 

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