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Wir von den SpA Bachgraben

02.05.2024
Primarstufe Wasgenring, Spezialangebote Schulhaus Bachgraben, Hegenheimermattweg 202, 4123 Allschwil. Am Gespräch teilgenommen haben: Susanna Wild (Schulleiterin), Vincent Garcia (Klassenlehrperson), Anna Spada (Klassenlehrperson), Romano Taschini (Sozialpädagoge), Renate Klodel (Notfallintervention), Danièle Jobin (ADHS-Coach, Sozialpädagogin)
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Wir arbeiten gern hier, weil ...

es eine familiäre, kleine Tagesschule ist. Und uns nie langweilig wird. Wir fragen uns nie, wofür wir heute gearbeitet haben. Der direkte Kontakt mit den Kindern macht die Arbeit sehr erfüllend. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin kennt alle 64 Schülerinnen und Schüler und alle im Team können ihre eigenen Fähigkeiten einbringen. Unser gemeinsames Ziel ist, dass die Kinder in die Regelschule integriert werden können. Wir machen sie für die Regelschule und für das Leben stark. Viele Kinder haben zu Hause nichts. Wir unterrichten sie und machen mit ihnen Ausflüge, gehen in den Wald, in die Badi, besuchen Pferdehöfe oder kochen mit ihnen. Die Bandbreite an Kindern und Bedürfnissen ist das Schöne und das Herausfordernde an unserem Job. Wenn man hier arbeitet, muss man flexibel sein – und man muss im Team funktionieren können. Anders wäre es nicht denkbar. Von der Volksschulleitung werden wir für unsere Flexibilität und das grosse Engagement unterstützt und wertgeschätzt. Das ist für uns wichtig.

Uns macht Sorgen, dass ...

viele unserer Schülerinnen und Schüler psychisch angeschlagen sind. In ihren jungen Jahren bringen sie teilweise ein Rücksäckli mit Erfahrungen mit, das sie nicht tragen sollten. Dazu kommt, dass die Probleme eines übermässigen Medienkonsums zunehmen. Oft sind die Eltern überfordert mit der Mediensucht ihrer Kinder. Manche wissen nicht, was sie mit ihnen machen können – ausser Fernsehschauen, ins Kino gehen und an Computer und Handy spielen. Es gehört nicht zu unserer Aufgabe, solche Eltern zu beraten. Wir sind zum Glück personell gut aufgestellt, sodass wir mit schwierigem Verhalten von Kindern umgehen können. In akuten Situationen haben wir eine Notfallintervention. Sie ist wichtig, damit hier Schule gemacht werden kann. Wenn eine Schülerin oder ein Schüler während des Unterrichts eine Krise hat, kann unsere Sozialpädagogin das Kind aus der Klasse nehmen und individuell auf es eingehen. Manchmal braucht es nicht viel und nach einer halben Stunde kann das Kind wieder in die Klasse zurück.

Unser Wunsch ist, dass ...

wir mehr Platz haben. Die momentane Situation ist unbefriedigend. Wir haben zwar einen Pausenraum, aber unserem Team fehlt ein ausgestattetes Büro, wo sich Mitarbeitende zurückziehen und arbeiten können. Die Klassenzimmer brauchen wir an den Nachmittagen für den Hort. Ein weiterer Wunsch ist, dass wir mehr überschneidend arbeiten können. Lehrpersonen und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen verbringen wenige Lektionen pro Woche zusammen, dabei sind die gemeinsamen Erfahrungen unabdingbar für die Zusammenarbeit. Zudem braucht es unglaublich viele Absprachen. Auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung sind, ist es wichtig, dass wir gegenüber den Kindern homogen wirken. Es muss für die Kinder klar sein, dass wir zusammen am gleichen Strick ziehen.

Redaktion: Tamara Funck, Foto: Grischa Schwank

 

 

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