Wir von den SpA Sandgruben
Wir arbeiten gern hier, weil …
… es nie langweilig wird, in einem solchen multiprofessionellen Team an einem Standort zu arbeiten, an dem die ganze Bandbreite der Volksschulen auf der Sekundarstufe I und ein extrem grosses Know-how zusammenkommt. Mit elf Klassen, über 80 Schülerinnen und Schülern sowie einem Team von 32 Lehr- und Fachpersonen sind die Spezialangebote (SpA) Sandgruben überschaubar. Man kennt und unterstützt sich gegenseitig. So können sich tragfähige Beziehungen auf allen Ebenen entwickeln – unter den Lehr- und Fachpersonen, aber auch zu den Schülerinnen und Schülern. Unser Teil des Schulhauses wurde 2016 totalsaniert und bietet einige Rückzugmöglichkeiten. Weil wir mit den Regelklassen unseres Standorts Mensa, Tagesstrukturen und die Turnhallen teilen und auch einen gemeinsamen Sporttag durchführen, gibt es umgekehrt auch Gelegenheiten zur Durchmischung. Jeden Tag bietet sich so eine Chance, zusammen mit unseren Schülerinnen und Schülern mit oft schweren Schicksalen etwas auszuprobieren und gute Lösungen für die Jugendlichen zu ermöglichen. Es ist sehr befriedigend, hier einen positiven Beitrag zu leisten.
Uns macht Sorgen, dass …
… wir, was den Raumbedarf anbelangt, am Limit sind. Unser Standort hat Charme. Wir sollten aber noch mehr Räume und Rückzugsmöglichkeiten für die Jugendlichen zur Verfügung haben – nicht zuletzt für die Einzelsettings. Uns werden je länger, je mehr Jugendliche mit immer komplexeren Belastungen zugeteilt, deren Betreuung wir mit unseren Möglichkeiten kaum mehr stemmen können. Gleichzeitig stellt die Gesellschaft – Eltern, Schülerinnen und Schüler, Behörden, Politik und wir selbst – viele verschiedene Ansprüche an unsere Arbeit, die auch nicht immer im Sinne der Jugendlichen selbst sind. Wir machen, was möglich ist. Alle Probleme können wir aber nicht alleine lösen. Wir sind auf die Unterstützung ebendieser Gesellschaft angewiesen und wären froh, wenn unsere Empfehlungen vermehrt beherzigt würden. Hier stossen wir zunehmend an unsere Grenzen.
Unser Wunsch ist, dass …
… wir eine Dependance an einem anderen (Schul-)Standort erhalten, wo die Jugendlichen noch praxisbezogener tätig sein könnten. Ein solcher zweiter Standort mit einem grösseren Garten oder auf dem Land wäre schön. An unserem jetzigen Standort ist die Durchmischung der Schülerschaft nicht mehr ideal. Gerade Jugendliche, die es schwieriger haben als andere, brauchen auch positive Vorbilder, um im Leben weiterzukommen. Ein weiterer Wunsch ist, dass wir mehr Zeit für den Austausch haben – im Team, aber auch mit der Schulleitung und der Volksschulleitung. Wir müssen immer schauen, dass das im fordernden Schulalltag nicht untergeht. Und last, but not least: Für unsere Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen wünschen wir uns Löhne wie bei anderen, vergleichbaren Einrichtungen des Kantons. Dass dies nicht der Fall ist, ist nicht nachvollziehbar. Wir haben zwar noch keine Mühe, die entsprechenden Stellen zu besetzen. Der Lohn ist aber mit ein Grund dafür, dass die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen die Stelle oft wieder wechseln. Das ist nicht nachhaltig – und vor allem auch nicht im Sinne der Jugendlichen.
Redaktion: Valentin Kressler und Peter Wittwer, Foto: Grischa Schwank