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Anpacken für die Biodiversität

05.09.2023
«Impact Day Biodiversität» an WG und WMS
Bild Legende:
Am «Impact Day Biodiversität» greifen die Erstklässlerinnen und -klässler vom Wirtschaftsgymnasium und der Wirtschaftsmittelschule zu Spaten, Schaufel und Hacke.

«Sie haben heute hoffentlich alle – wie besprochen – zwei Paar Schuhe dabei», begrüsst Konrektorin Cornelia Köppel vom Wirtschaftsgymnasium und von der Wirtschaftsmittelschule (WW) die Schülerinnen und Schüler. Rund 275 Erstklässlerinnen und -klässler packen heute rund ums Schulhaus an. Im Dienst der Biodiversität greifen sie zu Spaten, Schaufel und Hacke und werten das Gelände rund ums Schulhaus ökologisch auf. Sie pflanzen Sträucher, graben Gruben für Bäume, bauen einen Unterschlupf für Kleintiere. Die Schülerinnen und Schüler der zweiten bis vierten Klassen leisten derweil einen Einsatz in der Natur – etwa bei Forstarbeiten im Wald – oder nehmen an Exkursionen teil.

«Impact Day Biodiversität» nennt sich der Aktionstag, der mit den Organisationen BirdLife Schweiz und MYBLUEPLANET aufgegleist wurde. Er ist Teil eines vierjährigen Bildungs- und Klimaschutzprogramms, an dessen Ende das WW das Label «Klimaschule» bekommen soll. Das Ziel: Schülerinnen und Schüler setzen sich aktiv mit klimarelevanten Themen auseinander, packen wie heute selber an – praxisnah und erlebnisorientiert.

«Wir haben unter anderem durch die grossflächige Betonierung von Grünflächen eine Biodiversitäts-Krise ausgelöst», sagt Ilona Meili, sie ist bei MYBLUEPLANET für das Programm «Klimaschule» zuständig. Ein Drittel aller einheimischen Tier- und Pflanzenarten seien mittlerweile vom Aussterben bedroht. «Der Handlungsspielraum von uns als Individuen ist begrenzt – aber zusammen können wir richtig viel erreichen», motiviert Meili die Schülerinnen und Schüler. Sie werden kurz darauf vor ihrer Schule einheimische Sträucher pflanzen, in denen Vögel oder Insekten einen Lebensraum finden.

Gleich daneben klebt eine Klasse prächtig farbige Folien mit selber kreierten Motiven auf eine lange Fensterwand: Damit künftig kein Vogel mehr sein Ende in einer der grossen Scheiben findet. Auf einer Wiese hinter dem Schulgebäude legt eine weitere Klasse Asttristen an: geordnete Haufen von Ästen und Holz, wo Kleintiere Unterschlupf finden sollen.

Insgesamt neun solcher Aktivitäten stehen auf dem Programm. Die Erstklässlerinnen und -klässler, die heute an ihrer Schule anpacken, werden nun vier Jahre lang beobachten können, wie die Früchte ihrer Arbeit gedeihen. Projektleiterin Meili: «Es sind alles kleine Massnahmen. Aber zusammen genommen bewirken sie viel.»

Text: Gaudenz Wacker