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Altes Basel

Das Kapitel wird derzeit überarbeitet und voraussichtlich im Frühjahr 2025 unter dem neuen Titel «Basel im Mittelalter» auf stadtkunde.ch veröffentlicht.


 

Version 2013

Bild Legende:

In diesem historischen Kapitel der Stadtgeschichte steht das 14.Jahrhundert im Zentrum: Unterschiedliche Ereignisse legten in dieser Epoche die Basis für das entscheidende Wachstum Basels im späten Mittelalter. Da im Lehrplan 21 die Themen des Mittelalters nicht vorgegeben sind, ist es sinnvoll, diese Lücke zu füllen. Basel kann dabei als exemplarisches Beispiel für die Stadtentwicklung im Spätmittelalter gelten, Schülerinnen und Schüler können den mittelalterlichen Spuren noch überall in unserer Stadt begegnen und dabei verstehen lernen, wie Geschichte aus Vergangenheit rekonstruiert wird.

Kapitel Altes Basel (pdf)
Was bedeuten die Piktogramme auf den Arbeitsblättern?
Bezug zu NMG-Kompetenzen nach Lehrplan 21: 8.3, 9.2, 9.3, 9.4, 10.4


Wieso ausgerechnet das 14. Jahrhundert?

Mit dem Judenpogrom, der Pest und dem grosse Erdbeben reihen sich drei drastische Ereignisse der Stadtgeschichte um die Mitte des 14. Jahrhunderts aneinander. Überdies entgeht die städtische Bevölkerung 1386 durch den überraschenden Tod Herzog Leopolds bei Sempach der Übernahme durch die Habsburger-Dynastie, die ihrer Absicht, Basel zu ihrer Residenz zu machen, mit dem Zugriff auf die Stadt nach der «Bösen Fasnacht» 1376 durch die vom Reich verhängten Strafen und Verpfändungen äusserst nahe kam.

In der Folge erhält Basel formell den Titel einer kaiserlichen «Freistadt» und 1393 erwirbt sich das Bürgertum der Grossen Stadt das «Mindere Basel» durch eine letzte Zahlung an den Bischof und das Haus Habsburg: So wird die Basis für die ökonomisch-politische Eigenständigkeit der Stadt gefestigt, die zum kontinuierlichen Aufstieg und letztlich zur Verbindung mit den eidgenössischen Orten führte.

Schon damals kursierten Spekulationen über innere Zusammenhänge der Schicksalsschläge: Verhängte hier ein Gott Strafen über die Menschen? Waren Brunnenvergifter am Werk? Gab es natürliche Katastrophen, zu deren Erklärung kein Gott nötig war? Der Mentalitätsumbruch des späten Mittelalters lässt sich an solchen Beispielen schon auf der Primarstufe exemplarisch durchspielen.


Materialien

Die Kurzfassung der Basler Chronik bietet Schülerinnen und Schülern eine weitere Möglichkeit, eine Grafik zu den Ereignissen im 14. Jahrhundert zu entwerfen. Das können ausser einem Zeitrahl auch weitere Formen wie eine Zeit-Treppe, eine Zeit-Spirale oder Zeit-Inseln sein, die sinnvoll im Raum angeordnet werden. (Lehrplan NMG.9 Kompetenz 1.)

Alex Capus' «Die böse Fasnacht zu Basel» (aus: 13 wahre Geschichten, 2004) ist eine eingängige historisierende Erzählung, die sich auch zum Vorlesen eignet. Text Hörtext

Fotos

Bild Legende:

Das Fotoalbum zum Thema Altes Basel zeigt Details des St. Albantors, der Letzimauer und des St. Johannstors, dazu einige Details zum Rundgang entlang des älteren, inneren Mauerrings, von der Rittergasse bis ans untere Ende des Petersgrabens

Historische Fotos und Bilder der Stadtbefestigungen finden sich im Bilderbogen Stadtbefestigung des Kapitels «Altes Basel».

Online-Spiel

  • App zu den Eckpunkten der Basler Geschichte im Mittelalter: Bilder und kurze Sätze zu Ereignissen der Basler Geschichte müssen in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Das Spiel eignet sich gut zur Vor- oder Nachbereitung eines Rundgangs entlang dem inneren Mauerring.

Lösungsvorschläge

Die Mehrzahl der Aufgaben lässt verschiedene, individuelle Lösungsmöglichkeiten der Kinder zu. Sie können als Einstieg in Gespräche zu verschiedenen Perspektiven genutzt werden. Die eindeutigen Lösungen sind hier abrufbar:

Literaturangaben

  • Thomas Hofmeier: Basels Ungeheuer (2012): Das zweite Buch zum Basilisken bringt eine tolle Übersicht zum Basler Symboltier.
  • Werner Meyer: Da verfiele Basel überall (2006); der Band gibt einen sorgfältigen Forschungsüberblick zu Basel und der Regio von 1350 bis 1400; besonders auch zu beachten ist das Kapitel zur Pest in Basel.
  • Die Basler Chronik von Josef Rosen stammt aus dem Jahr 1971: eine akribische Sammlung greifbarer Daten und einzelner Ereignisse. Wer den Auszug der Stadtgeschichte zwischen 1289 und  1400 genau liest, findet leicht persönlich gefärbte Interpretationen der angeblichen Fakten. (Kurzfassung)

Im Sammelband zur Vortragsreihe Begegnungen mit dem Mittelalter in Basel (2000) finden sich folgende lesenswerte Artikel:

  • Werner Meyer: Tumult, Turnier und Trauerfeier. Bemerkungen zu den Beziehungen zwischen Basel und den Habsburgern im 13. & 14.Jahrhundert
  • Marc Sieber: Ungehobelte Studenten, Wölfe und singende Professoren. Das Basler Universitätsleben im ausgehenden Mittelalter
  • Fritz Graf: Basels Basilisk und andere Gründungsmythen in mittelalterlichen Erzählungen
  • Claudius Sieber-Lehmann: Grenzen im spätmittelalterlichen Basel

Links

  • Das Dreiländermuseum in Lörrach hat eine Führung für die 3. und 4. Klasse zum Thema Burgen im Angebot. Zum Angebot
  • Basler Bauten zeigt unter dem Kapitel «Stadtbefestigung» gegen dreissig ältere Darstellungen von verschwunden Teilen der Stadtbefestigung wie z.B. mehrere Schwibbögen aus den Vorstädten.
  • Das Anliegen der Website altbasel ist es nach eigenen Worten, «die Vergangenheit Basels online greifbar zu machen. Natürlich kann eine Website kein gutes Buch ersetzen, weshalb die Quellenverweise der einzelnen Beiträge als Wegweiser zum gedruckten Wort verstanden werden möchten». Aber aufgepasst! Die Grenzen zwischen Geschichte und «Geschichten» werden hier öfters mal verwischt.
  • Der für Kinder gestaltete Kleinbasler Sagenweg des Vereins «Basel Erleben» führt vom Claraplatz über den Oberen Rheinweg zur Kaserne. Dabei erfährt man allerlei Schauerliches über die Orte und ihre Bewohner.